Wer hilft nach Klinikentlassung? von Angelika Kurella

Ich möchte mit diesem Bericht darstellen, wie in einer psychiatrischen Klinik die Patienten zum Teil entlassen werden – ohne richtig stabil zu sein. Ein Irrgarten!
Im letzten Moment konnte ich die frühzeitige Entlassung meiner Tochter verhindern, aber das war kein Einzelfall.
Da gibt es Patienten, die ich 2011 auf der einen Geschlossenen gesehen habe, die sehe ich jetzt auf der zweiten geschlossenen Station.

Nun, es ist klar, dass manche Kranke stabil werden und nach einiger Zeit wieder psychisch krank auf den Stationen ankommen, aber es sind auffallend viele. Man könnte gut sagen – Stammkunden.

Für die Pfleger ein Vorteil, sie wissen, mit wem sie es zu tun haben. Für die Ärzte ein schon bekannter „NEUER“ Patient.

Ich selbst bin aus der Nussbaumklinik entlassen worden und war nicht so stabil wie man sich’s gewünscht hat, aber ich bin daheim stabil geworden, und war seit 22 Jahren nicht mehr in stationärer Behandlung.

Man müsste Patienten und deren Angehörige darauf hinweisen, dass man nach der Entlassung eine Hilfe bekommen kann, zum Beispiel im Sozialpsychiatrischen Dienst.

Ich weise bei meinen Besuchen in der psychiatrischen Klinik darauf hin, gerne auch auf den Sozialpsychiatrischen Dienst der Diakonie hin, denn da hatte ich durch eine Sozialpädagogin die beste Unterstützung.

Wenn man jedoch nichts von diesen Hilfen weiß, steht man alleine da, und manche fallen in die Erkrankung zurück. Die Angehörigen sind auch meist ratlos.

Ich verstehe nicht, dass diese Hilfe so einfach gar nicht genannt wird. Man sollte mehr dafür werben. Ich mach das.

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