Archiv für den Monat: Januar 2012

Aktion zur Finanzierung von Gruppen in der Sozialpsychiatrie (beendet)

Wir stellen die Diskussion über die Finanzierung von Gruppen in der Psychiatrie unter das Motto – formuliert von Vaclav Havel:
    „Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
    sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat – ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.”

Worum geht es?
Es gibt im Bundesland Bayern verschiedene Formen zur Finanzierung von Gruppen in der Psychiatrie.

Hier werden kurz die Vorteile der Gruppen skizziert, die bisher als „Kurse für psychisch Kranke“ von der bayerischen Landesregierung finanziert wurden, und die sich als ein hervorragendes Instrument der Prävention  in der ambulanten Psychiatrie bewährt haben als klassisch sozialpsychiatrisches Angebot.
Die Anbindung dieser Gruppen (Kontakt- und Hobbygruppen) mit Laien als Kontaktpersonen an die Sozialpsychiatrischen Dienste, PSBs etc. ermöglicht es, sich anbahnende Krisen rechtzeitig zu erkennen und kann kostspielige Klinikaufenthalte ersparen.
Wenn die Anonymität der Teilnehmer gewahrt bleibt, der Zugang niederschwellig und nicht an Regelmäßigkeit gebunden ist, erhalten die Gruppen den Charakter normaler sozialer Bezugsgruppen.
Und so sollte es sein. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen.
Die Gruppenmitglieder kommen aus der Isolation heraus, finden Freunde und erleben sich weniger als Patienten. Das ermöglicht Eigenverantwortlichkeit und fördert Inklusion, Integration und Normalisierung gerade derjenigen, die (im Prinzip aus gutem Grund) wenig Interesse an der Psychiatrie haben, wie die, die erst im Alter psychische Probleme bekommen und langjährig psychiatrisierte Menschen.
Selbstverständlich tragen diese „Kurse“ nicht unerheblich zur Kostenersparnis in der Sozialpsychiatrie bei, auch indem sie die Konzentration der Fachmitarbeiter auf ihre eigentliche, professionelle Beratungsarbeit ermöglichen.

Für die Betroffenen gibt es keine Alternative zur Teilnahme an solchen Gruppen, ihr Wegfall bedeutet eine Verringerung von Lebensqualität und psychischer Stabilität.

Unter Aufruf zur Finanzierung von Gruppen in der Psychiatrie haben Sie Gelegenheit sich über unsere Aktion zur Finanzierung von Gruppen und die Antworten der Präsidenten der Bayerischen Bezirke auf unsere Aktion im Detail zu informieren.

Die Quintessenz der Reaktionen auf unseren Aufruf:
Alle finden Gruppen für Menschen mit psychischen Problemen wichtig, aber keiner will die “Kurse für psychisch Kranke” weiterfinanzieren. Das unwürdige Hickhack zwischen der Bayerischen Regierung und den Bayerischen Bezirken birgt das Risiko, dass niemand zahlt. Das kann man tatsächlich als einen “politischen Skandal” bezeichnen.

Schreiben Sie uns Ihre Meinung. Sie können sich direkt hier unten äußern.

Sozialpsychiatrisches Zentrum Oberallgäu

Sonthofener Str. 17, 8709  Immenstadt

Über diese Einrichtung gibt es zwei Erfahrungsberichte

1. Bericht                                                                                                                                                 Information von 2009/2010       

Hilfesuchende, anonym, geb. 1955, schreibt am 24.4.2010 

Probleme: Ich konnte nicht verhindern, dass meine Mutti elendiglich verreckt ist. Habe Schulden von 11 Mill. DM. 19 Millionen wegen Arbeitssuche.
Es ging um Arbeitssuche, Handwerkerterror, Partnerschaftsprobleme.

Passende Hilfsangebote: Gespräche beim Dipl.-Psychologen und Sozialarbeiter, Mittagstisch. ______________________
Hilfesuchende wurden in dieser Einrichtung ernst genommen.

Es wurden keine Zwangsmaßnahmen angewendet.

Der Wille der Hilfesuchenden wurde respektiert.

In Ausnahmezuständen und in Krisen wurde man nicht gedemütigt.

Das Personal unterstützte Hilfesuchende bei der Durchsetzung von Interessen und Rechten. Hilfesuchende konnten sich vor zu hohen Anforderungen aus der Umgebung schützen.

Man nahm sich genügend Zeit für Hilfesuchende.

Man ging konkret und flexibel auf Probleme ein. Die Räumlichkeiten waren in Ordnung.

Man interessierte sich auch für das körperliche Wohlergehen der Hilfesuchenden.

Angehörige wurden nicht wichtiger genommen als Hilfesuchende. Angehörige wurden angehört. Hilfesuchende hatten am Ende des Aufenthaltes keine großen Schwierigkeiten allein zurecht zu kommen. 
Besonders geholfen haben Gespräche.

Besonders gut fand ich den Mittagstisch.

Besonders schlecht fand ich Streit untereinander.

 

2. Bericht

Information von 2010

Hilfesuchende, anonym, geb. 1963, schreibt am 24.4.2010
Probleme:
sexueller Missbrauch 1. als Kind von Mutter und Uroma, 2. Pflegefamilien und Heime. 3.Depression 
Passende Hilfsangebote: Geschützter Bereich, Tagesstätte, Arbeitsangebote Dazuverdienst Hartz IV, sehr gut vernetzt bei Fachfragen jeder Art.                                                           __________________________

Hilfesuchende wurden in dieser Einrichtung ernst genommen. Ihr Wille wurde respektiert.

In Ausnahmezuständen und in Krisen wurde man nicht gedemütigt.

Es wurden bei der Hilfesuchenden keine Zwangsmaßnahmen angewendet.

Das Personal unterstützte Hilfesuchende bei der Durchsetzung von Interessen und Rechten.

Sie konnten sich vor zu hohen Anforderungen aus der Umgebung schützen.

Man nahm sich genügend Zeit für Hilfesuchende.

Man ging konkret und flexibel auf Probleme ein. Die Räumlichkeiten waren sehr gut.

Man interessiert sich auch für das körperliche Wohlergehen der Hilfesuchenden.

Angehörige wurden nicht wichtiger genommen als Hilfesuchende.

Besonders geholfen hat: Austausch mit Anderen, geschützter Bereich, sehr gutes Personal vom Essen bis zu Einzelfragen.

Besonders gut fand ich: Pragmatisches Handeln, Menschlichkeit, Fachkenntnis, eigenverantwortliches Handeln, sehr gutes Personal, Dazuverdienstmöglichkeit zu Hartz IV, und Schutz vor Ämtern und Willkür.   

Besonders schlecht: nichts                                                                                          

Interdisziplinäres Schmerzzentrum der Fachklinik Enzensberg

Höhenstraße 56, 87629 Hopfen am See / Füssen, Tel. 0 83 62-12-0, Fax 0 83 62-12-30 30, info@fachklinik-enzensberg.de
Information von 2003, 2004, 2005

Hilfesuchender, anonym, geb. 1953, schreibt am 24.4.2010
Probleme:
Meine “Ansammlung” von konkreten Schmerzstellen : im linken Sprunggelenk zwei nicht richtig zusammengewachsene Sehnen nach Ruptur, in beiden Kniegelenken Totalendoprothesen, im linken Schulterbereich totaler Abriss der Rotatorenmanschette und am schlimmsten : morbus baastrup = Lendenwirbelsäulensydrom. Daraus entwickelten sich tiefe Depression bis hin zu Suizidgedanken.
Passende Hilfsangebote: Umgang mit Schmerzen, mit Medikamenten,
Schmerzbewältigung, Ablenkung von Schmerzen
Genusstraining, Sport, Krankengymnastik
Psychologische Einzelgespräche
____________________
Hilfesuchende wurden in dieser Einrichtung ernst genommen.

Die Aussage “Es werden Zwangsmaßnahmen angewendet” war eher unrichtig.

Der Wille der Hilfesuchenden wurde respektiert.

In Ausnahmezuständen und in Krisen wurde man nicht gedemütigt.

“Das Personal unterstützt Hilfesuchende bei der Durchsetzung von Interessen und Rechten” – die Aussage ist mit Einschränkungen richtig.

“Hilfesuchende können sich vor zu hohen Anforderungen aus der Umgebung schützen” -die Aussage ist mit Einschränkungen richtig.

“Man nimmt sich genügend Zeit für Hilfesuchende”- die Aussage ist mit Einschränkungen richtig. Man ging konkret und flexibel auf Probleme ein. Die Räumlichkeiten waren in Ordnung.

“Man interessiert sich auch für das körperliche Wohlergehen der Hilfesuchenden” – die Aussage ist mit Einschränkungen richtig.

Angehörige wurden nicht wichtiger genommen als Hilfesuchende. Angehörige wurden angehört. Hilfesuchende hatten am Ende des Aufenthaltes keine großen Schwierigkeiten allein zurecht zu kommen. 
In der FK Enzensberg habe ich mich wohlgefühlt !

Besonders geholfen haben Einzelgespräche

Besonders gut fand ich Aufklärung im Neurologischen Bereich, Aufklärung über Medikamente, Sportangebot.

Besonders schlecht fand ich: Es gab keinen Aufenthaltsraum nach der Therapie außer das Zimmer oder die Cafeteria

Obdachlosen Unterkunft DELPHIN

Landsbergerstr. 62, 86179 Augsburg, 0821/882025

Eine Fachkraft äußert sich anonym im Mai 2010
Geburtsjahr der Hilfesuchenden 1957
Problem: Als rechtliche Betreuerin suchte ich „übergangsweise“ (zur besseren Motivierung der Klientin überhaupt umzuziehen) eine Wohnung. Ein Dauerwohnheim für psychisch kranke Menschen war nicht geeignet, da die Klientin zu wenig anpassungsbereit oder -fähig ist. Sie hat eine “Dauerpsychose” mit dadurch bedingtem, zeitweilig sehr auffälligem Verhalten. Ich kannte die Umzugsfirma Pöschl, als jemand aus einem Heim (Öttl) auszog.
Passende Hilfsangebote:
Es wird ein Mittagessen gekocht, das nur 190.-€/Monat kostet. Auf das laute Schreien der Klientin wird nicht reagiert. Man versteht ihr Leiden und regt sich nicht auf. Sie wird dort in Ruhe gelassen, aber als Person akzeptiert. Die Sozialstation kommt in die Einrichtung und bringt ihr die Medikamente.

Die Hilfesuchenden wurden in dieser Einrichtung ernst genommen, ihr Wille wurde respektiert.

In Ausnahmezuständen und in Krisen wurde man nicht gedemütigt.

Es wurden keine Zwangsmaßnbahmen angewendet.

Man unterstützte die Hilfesuchenden bei der Durchsetzung von Interessen und Rechten.

Die Hilfesuchende konnte sich vor zu hohen Anforderungen aus der Umgebung schützen.

Man nimmt sich genügend Zeit für sie und geht konkret und flexibel auf ihre Probleme ein.

Die Räumlichkeiten sind dem Zweck der Einrichtung entsprechend in Ordnung.

Für das körperliche Wohlergehen der Hilfesuchenden interessiert man sich nicht.

Angehörige werden angehört, man nimmt sie aber nicht wichtiger als den Hilfesuchenden.

Am Ende ihres Aufenthaltes haben die Hilfesuchenden keine Schwierigkeiten allein zurecht zu kommen.

Besonders geholfen hat die Lockerheit in der Einrichtung, Dass die Dinge nicht so streng reglementiert sind. Die Bewohner sind sehr nett im Umgang, das liegt wohl daran, dass sie nicht psychisch krank sind.

Besonders gut fand ich, dass der Leiter der Einrichtung sich über eine besonders unfreundliche Schwester bei der Sozialstation im Interesse der Hilfesuchenden beschwert hat, mit der Folge, dass eine andere, nettere Schwester zu der Klientin kam.

Besonders schlecht finde ich, dass die Einrichtung offiziell eine Obdachloseneinrichtung ist. Ich hoffe, die psychisch kranke Hilfesuchende kann dort bleiben. Es tut ihr dort sehr gut.

Psychosomatische und Psychotherapeutische Klinik Harlaching bei München

psychosomatik@khmh.de, Tel. 089 / 6210 – 2896

Eine Hilfesuchende, 40 Jahre alt, äußert sich anonym im Februar 2010
Nach einem Vorgespräch wurde dort mit einer 10 wöchigen Therapie im Mai 2009 begonnen.
Problem: Hilfe wg. Posttraumatischer Belastungsstörung („plötzlicher“ Tod meines Mannes, der an Krebs erkrankt war, miterleben des Todeszeitpunktes in Krankenhaus) schwere Depression, schwere Schlafstörungen, körperliche Schmerzen… 
Passende Hilfsangebote:
Einzeltherapie, Gruppentherapie, Chefarztvisite (Gespr., pers.), Pflegether. Gespräche, Kunsttherapie, konzentrative Bewegungstherapie, körperärztliche Visite, Gemeinschaftsaktivitäten.

Hilfesuchende wurden in dieser Einrichtung ernst genommen, ihr Wille wurde respektiert. 

Auch in Ausnahmezuständen und in Krisen wurde man nicht gedemütigt.

Es wurden keine Zwangsmaßnahmen angewendet.

Das Personal unterstützte die Hilfesuchende bei der Durchsetzung von Interessen und Rechten. Die Hilfesuchende wurde geschützt vor zu hohen Anforderungen aus der Umgebung.

Man nahm sich genügend Zeit. Man ging konkret und flexibel auf meine Probleme ein.

Die Räumlichkeiten waren in Ordnung.

Man interessierte sich auch für das körperliche Wohlergehen der Hilfesuchenden.

Angehörige wurden angehört. Angehörige waren nicht wichtiger als Hilfesuchende. Hilfesuchende hatten am Ende des Aufenthaltes keine Schwierigkeiten allein zurecht zu kommen. 

Besonders geholfen hat mir die Hilfe bei der Suche nach geeigneten Therapeuten (ambulant), – das hohe Maß an kompetentem Fachpersonal – Einzeltherapie, konzentrative Bewegungstherapie, Kunsttherapie.

Besonders gut fand ich, dass immer jemand für einen da war (auch nachts), sich aufgehoben fühlen, ernst genommen werden, ausgewogenes Verhältnis zw. Regeln und Freiheiten.

Nichts war wirklich schlecht

Dipl.-Psychologe Kamperhoff

in Immenstadt ( Sonthofener Str. 17, 87323 Immenstadt, Tel.: 08323/ 99965-0)            Information aus den Jahren 2003 bis 2010 

Probleme: Adipositas, Chronische Schmerzsydrome, Depressionen

Hilfesuchender, anonym, geboren 1953, schreibt Mitte 2010        

Nach Anamnese vereinbarten wir persönliche Gespräche 1x im Monat. Da sich aber meine psychische Situation zusehends und rapide verschlechterte, bot Herr Kamperhoff mir an, die Gespräche bis auf weiteres wöchentlich zu führen. => TOLLE+INDIVIDUELLE HILFE !! Das ist der aktuelle Stand bei mir. Mein allgemeiner – im speziellen – mein psychischer – Zustand verbessert sich zusehends!
Herr KAMPERHOFF hat sogar durch SEIN PERSÖNLICHES ENGAGEMENT für mich erreicht, dass die “Kartei der Not” ein Laufband finanziert,um meine Adipositas, meinen chronischen Schmerzzustand postoperativ und die dadurch entstandenen Depressionen zu bekämpfen !!!!
Diese Hilfe von und durch HERRN KAMPERHOFF war und ist für mich OPTIMAL.

Hausärztin Frau Dr. Susanne Barthel

Weststr.5, 87561 Oberstdorf                                                                      
Information aus den Jahren 2003 bis 2010

Hilfesuchender, anonym, geboren 1953, schreibt Mitte 2010
Die Suche nach Hilfe: Nach gewonnenem Prozess vor dem Sozialgericht in Augsburg wegen Erwerbsunfähigkeit durfte ich nicht in Behandlung zu Herrn Dr. Hausotter in Sonthofen, da er wohl das entscheidende Gutachten über mich erstellt hatte. –

Also fragte ich meine Hausärztin Frau Dr. Susanne Barthel nach einem “geeigneten” Psychiater für mich.

Sie verwies mich zu Frau Dr. Kammerlander in Kempten ( Praxis: Dr.med. Bettina Wolnik-Hartung, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie,- Psychotherapie -, Königstraße 2, 87435 Kempten, Tel.: 0831/21669.
Nach anfänglichen Missverständnissen stellte sie einige meiner Medikamente um und schickte mich zu Herrn Dipl.-Psych. Kamperhoff.

Probleme: Adipositas, Chronische Schmerzsydrome, Depressionen

Passende Hilfsangebote: Die RICHTIGE BERATUNG und anschließende Überweisung zum Facharzt.

Hilfesuchende wurden in dieser Einrichtung ernst genommen. Der Wille der Hilfesuchenden wurde respektiert. Es wurden keine Zwangsmaßnahmen angewendet. Man ging konkret und flexibel auf Probleme ein. Die Räumlichkeiten waren in Ordnung. Man interessierte sich auch für das körperliche Wohlergehen der Hilfesuchenden: die Aussage ist mit Einschränkungen richtig
Angehörige wurden angehört: die Aussage ist mit Einschränkungen richtig. Angehörige wurden nicht wichtiger genommen als Hilfesuchende. Hilfesuchende hatten am Ende der Behandlung keine großen Schwierigkeiten allein zurecht zu kommen.

Der Umgang mit Frau Dr Barthel ist hilfreich für mich.

Besonders geholfen hat: Zuspruch, Geduld und positives Denken                                      Besonders gut fand ich die individuelle Behandlung
Besonders schlecht fand ich nichts.

Lech-Mangfall-Kliniken GmbH

Psychiatrische Abteilung des Krankenhauses in Landsberg, Bgm.-Dr.-Hartmann-Str. 50, 86899 Landsberg am Lech
Information aus dem Jahr 2010                                                                                      

Autor anonym, Fachkraft, schreibt Mitte 2011

über eine Hilfesuchende, anonym, geboren 1983,
Die Hilfesuchende war in sehr krisenhaftem Zustand in einer Schule. Die Schule rief daraufhin einen Verwandten an, der die Betroffene in die Einrichtung brachte. Sie war dort schon einmal vor ca 12 Monaten.
Probleme: Die Hilfesuchende litt unter einem Flashback, dadurch Dissoziationen, sie kann sich an diesen Zustand nachher nur fragmentarisch erinnern. Zusätzlich “psychotische” Symptome, sie interpretierte einen Gegenstand als Abhörgerät, berichtet über Fremdeinflüsse in der Wohnung. Essstörungen.                                                                 

Passende Hilfsangebote: Gespräche mit der behandelnden Ärztin, Informationsgespräche der Ärztin mit Angehörigen, Informationsaustausch mit der Mitarbeiterin des SPDi mit Einwilligung der Hilfesuchenden. Ausdrückliche Entbindung von der Schweigepflicht durch die Hilfesuchende, Schlussfolgerungen daraus mit Behandlungskonsequenzen, Freizeitangebote, die Anregung bieten für die Zeit nach der Entlassung, Angebot von gemeinsamem Kochen auf der Station, Medikation, d.h. Umstellung auf ein anderes Neuroleptikum, da das bisherige Neuroleptikum von der Hilfesuchenden wegen der Nebenwirkungen nicht mehr eingenommen wurde. Verschlechterungen während des Aufenthalts wurden registriert, und es wurde nach Ursachen dafür geforscht, auch gemeinsam mit der Hilfesuchenden.

Allmähliche Entlassung mit mehrmaligen Beurlaubungen über’s Wochenende vorher, davor Aufbau von Perspektiven für die Zeit nach der Entlassung, Besuch einer Einrichtung zur Reha, ohne eine Entscheidung für die Hilfesuchende zu treffen.

Es ist mit Einschränkungen richtig, dass der/die Hilfesuchende in dieser Einrichtung ernst genommen wurde.

Es ist mit Einschränkungen richtig, dass der Wille des/r Hilfesuchenden in der Einrichtung respektiert wurde.

In Ausnahmezuständen und in Krisen wurde er/sie nicht gedemütigt.

Es wurden keine Zwangsmaßnahmen angewendet.

Das Personal unterstützte die Hilfesuchende bei der Durchsetzung von Interessen und Rechten.

Hilfesuchende konnten sich vor zu hohen Anforderungen aus der Umgebung schützen.

Es ist mit Einschränkungen richtig, dass man sich genügend Zeit genommen hat. Man ging konkret und flexibel auf Probleme ein. Die Räumlichkeiten waren in Ordnung. Man interessierte sich auch für das körperliche Wohlergehen der/des Hilfesuchenden.

Es ist eher unrichtig, dass die Angehörigen wichtiger genommen wurden als Hilfesuchende. Angehörige wurden angehört. Die Angehörigen wurden zunächst wichtiger genommen als die Hilfesuchende. Das wurde aber später korrigiert, die Dynamik wurde in die weitere Behandlung einbezogen und Konsequenzen daraus gezogen.  

Der/die Hilfesuchende hatte am Ende des Aufenthaltes keine Schwierigkeiten allein zurecht zu kommen.                 

Besonders geholfen hat: Umstellung der Medikamente, Abstandnehmen von den Angehörigen, Möglichmachen einer beruflichen Umorientierung. 

Besonders gut fand ich: Ernstnehmen der Schweigepflicht. Relativ kurzer Klinikaufenthalt mit Anbahnung von Perspektiven für die Zeit danach. Einbeziehen von mir als Fachkraft aus der Zeit vorher und nachher im ambulanten Bereich. 

Nicht so gut fand ich:  Ärztin litt offensichtlich unter Zeitmangel